The Boston Consulting Group, Zeitwettbewerb, http://www.bcg.de/bcg/mission/insight_3.asp

 

Zwei Kriterien bestimmen die Entscheidung des Kunden und damit den Wettbewerb der Unternehmen: die Qualität und der Preis des Produkts bzw. der Dienstleistungen. Beide Kriterien führen jedoch in ein "endliches Spiel": Je mehr sich Produkte qualitativ angleichen, um so schwieriger wird die Differenzierung im Wettbewerb; Produktivitätssteigerungen und Kostensenkungen erreichen irgendwann eine Grenze. Ende der 80er Jahre lenkte BCG den Blick auf eine dritte ? und bis heute wesentliche - Dimension der strategischen und operativen Unternehmensführung: den Wettbewerbsfaktor Zeit.
Die Geschwindigkeit, mit der Unternehmen innovative Produkte entwickeln, herstellen und auf den Markt bringen, wird unter zunehmendem Wettbewerbsdruck zum entscheidenden Vorteil. Ebenso ist die Schnelligkeit der Veränderung von Geschäftsprozessen eine wesentliche Bedingung, um flexibel auf neue Marktentwicklungen und Kundenbedürfnisse zu reagieren. Kurz: Zeitlicher Vorsprung ist Wettbewerbsvorteil.

Die "aus heutiger Sicht" vertraute Perspektive war das Ergebnis vergleichender Untersuchungen von amerikanischen und japanischen Unternehmen. Während sich amerikanische Automobilhersteller beispielsweise lange Zeit auf Kostensenkungen und Grössenvorteile konzentrierten, entwickelten japanische Unternehmen neue Produktionsverfahren wie "just-in-time"-Produktion und hochflexible Zulieferer-Netzwerke. Qualitätssteigerung bei gleichzeitiger Flexibilisierung und niedrigeren Kosten ermöglichten kürzere Produktzyklen und die Reaktion und individuell zugeschnittene Angebote.
Mit dem Übergang von der produktions- zur informationsbasierten Wirtschaft ist der Wettbewerbsfaktor Zeit noch stärker in den Mittelpunkt gerückt. Im elektronischen Handel entscheidet heute die Schnelligkeit des Markteintritts, die Flexibilität und die andauernde Infragestellung des Geschäftsmodells sowie die Innovationsgeschwindigkeit des Unternehmens über Gewinner und Verlierer.

 

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